Regionalliga Südost, Frauen TV Marktheidenfeld – SC Kemmern 78:54

Die bisher makellose Heimsiegbilanz des TVM hielt auch gegen den SC Kemmem. Allerdings mussten die favorisierten Barthel-Schützlinge hart um den Erfolg kämpfen. Das am Ende deutliche Ergebnis täuscht über wahren Spielverlauf nämlich hinweg. Der Gast aus Oberfranken entpuppte sich als ebenbürtiger Gegner. Die spielerisch starken Gäste lagen zur Pause in Führung und hielten das intensive Match bis ins Schlussviertel offen.(47:42, 32.). Erst in den Schlussminuten mussten sie abreißen lassen.

Im Vergleich zum Hinspiel, das der TVM deutlich (75:35) gewonnen hatte, hatte Kemmem mit Kim Siebert und Nina Kühhorn starke Talente aus dem Nachwuchsbundesliga-Team (WNBL) von DJK Bamberg aufgeboten, während der TVM auf Leistungsträgerin Raphaela Jochimczyk verzichten musste. Deren Ausfall machte sich vor allem in der ersten Halbzeit bemerkbar, wo es dem TVM in der Offensive an Struktur und individueller Durchsetzungskraft fehlte. Gegen die aggressive und bewegliche 3-2-Zonenverteidigung des SC taten sich die Barthel-Schützlinge schwer, zum Abschluss zu kommen. TVM-Topwerferin Margret Pfister sah sich oft drei Gegenspielerinnen gegenüber. Die schnelle 5:0-Führung (2.) des TVM glich Kemmem aus und übernahm nach Eva Barthels Dreier zum 9:7 (6.) das Kommando. Der SC ließ den Ball schneller laufen, setzte den Spielaufbau des TVM stark unter Druck und machte die Passwege erfolgreich zu. Im zweiten Viertel leistete sich Marktheidenfeld viele Ballverluste, hatte aber Glück, dass Kemmern seine freien Distanzwürfe nicht traf und sich zur Halbzeit (26:27, 20.) nicht weiter absetzen konnte. Klar war aber: Die TVM-Girls mussten sich kollektiv steigern, wenn sie das Match gewinnen wollten und sie kamen entschlossen aus der Kabine. Marktheidenfelds Superstart ins dritte Viertel zeigte bei den bis dato sehr selbstbewusst agierenden Gästen Wirkung. Drei Ballgewinne und unwiderstehliche Korbaktionen von Pfister, Barthel und Ines Liebler waren eine starke Ansage. Mit einem 11:0-Lauf zum 37:29 (24.) hatte der TVM das Match gedreht, aber Kemmern noch lange nicht besiegt. In der jetzt rasanten Partie hielten die Oberfranken weiterhin dagegen und waren zum Viertelende weider dran. Anja Röders Glücksdreier mit Ablauf der Shot-Clock zum 50:42 verschaffte der TVM Luft, aber erst nach Barthels drittem Dreier zum 62:48 drei Minuten vor dem Ende war der Widerstand der Gäste gebrochen.

Während der TVM immer sicherer agierte und die wichtigen und schwierigen Würfe traf, ging bei Kemmern unter Zeitdruck die Konzentration im Abschluss verloren. „Kemmern hat uns stark gefordert aber wir konnten uns nach der Pause steigern und unsere Trefferquote entscheidend verbessern“, nannte der TVM-Trainer Fabian Barthel als Gründe für den Erfolg.