Mit dem souveränen Sieg über den Tabellennachbarn USV Jena hat sich Marktheidenfeld für knappe 63:64-Hinspielniederlage revanchiert und den Grundstein dafür gelegt, am Saisonende auf Platz drei zu stehen. Gleichzeitig haben die Barthel-Schützlinge Wiedergutmachung für die jüngste Niederlage bei Spitzenreiter TS Jahn München II geleistet, als sie erheblich ersatzgeschwächt antraten. Die Niederlage hatte zur Folge, dass sie ihre Titelhoffnungen wohl begraben müssen.
Wieder komplett, demonstrierten die TVM-Girls ihre wahre Stärke und ließen dem Aufsteiger aus Thüringen keine Chance. Konzentriert und entschlossen wie selten zuvor dieser Saison entfachten sie in den ersten Minuten einen Angriffswirbel, der das junge Gästeteam wie Statisten aussehen ließ. Über 6:0 und 8:2 baute der TVM seine Führung nach nur sechs Minuten auf 19:2 aus. Es war die sehr frühe Vorentscheidung, die den frustrierten Gästecoach veranlasste, seine Startformation komplett auszutauschen. Erst danach glückte den Gästen der erste Korb aus dem Feld.
Allmählich stellte sich Jena zwar besser auf die Zonenpresse des TVM ein und verteidigte aggressiver. An der Dominanz der spielerisch überlegenen Gastgeberinnen vermochte der USV aber auch in der Folgezeit nichts zu ändern.
Marktheidenfeld kombinierte flüssig und spielte seine Längenvorteile unter dem Korb gekonnt aus. Vor allem Routinier Margret Pfister, die nach schönen Anspielen auch schwierige Korbleger verwandelte, bekam Jena nicht unter Kontrolle. Neun Punkten im ersten Viertel ließ die bewegliche Centerspielerin zehn im zweiten folgen.
Nach einem 13:2 Lauf zum 42:21 (18.) war schon vor der Halbzeit der Sieg des TVM in trockenen Tüchern. Der 20-Punkte-Vorsprung blieb nach dem Seitenwechsel konstant, auch wenn Marktheidenfeld einen Gang zurückschaltete und TVM-Coach Fa-bian Barthel verstärkt durchwechselte. Denn auch seine Spielerinnen, die von der Bank kamen, wie Anja Röder und Claudia Merkle und Eva Kloos, verbuchten eine hohe Trefferquote.
Während der TVM in der Offensive sehr variabel agierte, kamen die Gäste mit Ausnahme von Denise Alkewitz unter dem Korb kaum zum Zug. Liga-Topwerferin Sandra Amoah war weitgehend abgemeldet. Richtig gefährlich und unberechenbar waren die Gäste nur aus der Distanz. Sechs verschiedene Spielerinnen trafen insgesamt neun Dreier, durch die Jena den Rückstand in Grenzen hielt. ,,Unser Matchplan ist aufgegangen: Wir haben gut verteidigt und Jenas Schwachstellen unter dem Korb konsequent ausgenutzt. Darüber hinaus hat unser Blitzstart die jungen Gäste offensichtlich geschockt, danach war es für uns leichter“, lautete die Analyse von TVM-Trainer Fabian Barthel.